(Gilt nicht in Wanker County/Wisconsin)
Kürzlich stellte ich irgendwo die Frage, was denn wohl der Unterschied zwischen hausfraulichen und ehelichen Pflichten wäre.
Ich bekam leider keine befriedigende Antwort sondern lediglich den Hinweis, es handele sich bei den von mir so genannten ehelichen Pflichten in Wirklichkeit um eheliche Vergnügungen.
Und ich sollte mir doch bitte selbst Gedanken zu dem Thema machen.
Völlig ungewollt habe ich das auch gemacht.
Immerhin war ich ja nun selbst einmal verheiratet und habe infolgedessen so meine Erfahrungen auf dem Gebiet, auch wenn es Menschen gibt, die in Sachen Ehe mehr Ausdauer bewiesen haben, und noch immer beweisen, als ich.
Vielleicht waren sie auch nur sorgfältiger in der Auswahl ihres Partners.
Kann sein.
Wenn ich gefragt werde, woran es bei mir scheiterte, benutze ich im Allgemeinen eine Standardantwort.
"Wir haben uns mit der Zeit so weit voneinander distanziert (emotional und überhaupt), dass diese Entfernung nicht mal mehr durch Schreien zu überbrücken war."
Und wir haben uns auf dem Gebiet der Stimmerhebung wirklich ALLE Mühe gegeben.
Meine ehemaligen Nachbarn erzählen noch heute davon.
Naja...die Wände in dem Haus waren aber auch sehr dünn.
So, zurück zu den Pflichten.
Hausfrauliche Pflichten habe ich selbst zur Genüge.
Da werde ich z.B. morgens wach, öffne die Schranktüre und finde statt eines reichhaltigen Fundus an Unterwäsche nur zwei kümmerliche Unterhosen (mit ausgeleiertem Gummi und einem Loch im Schritt).
Ich frage mich kopfschüttelnd, wo denn nur all die anderen Unterhosen abgeblieben sind, da entdecke ich einen verdächtig riechenden, fast bis zur Decke reichenden Haufen in der Zimmerecke.
Bei näherer Betrachtung sehe ich dann, dass es sich um meine Dreckwäsche handelt.
Also ist es meine Hausfrauenpflicht diesen Haufen in einige Stapel duftiger und ordentlich gefalteter Wäsche zu verwandeln.
Zu dieser Pflicht zählen selbstverständlich auch der Abwasch, die Treppe, die Teppichen usw.
Und nun sind wir schon in der Lage, einen ersten Hauptsatz der Hausfrauendynamik aufzustellen:
"Es ist möglich, chaotische Zustände in Ordnung zu verwandeln."
Aber das ist natürlich mit Arbeit verbunden und deshalb lautet der zweite Hauptsatz:
"Die zur Herstellung der Ordnung notwendige Energie erhöht sich proportional zum Grad der Unordnung."
Und das führt unweigerlich zum dritten Hauptsatz:
"Je höher der Aufwand an Zeit und Energie, um so niedriger die Bereitschaft diesen Aufwand zu leisten."
Ganz unwissenschaftlich betrachtet:
Hausfrauenpflichten sind unangenehm!!!
Kommen wir nun zu den ehelichen Pflichten.
In der Theorie handelt es sich dabei tatsächlich eher um ein Vergnügen als um eine lästige Pflicht, aber nur wenn du mit dem Partner deiner Träume zusammen bist und das nach Möglichkeit erst seit ein paar Wochen.
Ansonsten ist der Übergang von den ehelichen Vergnügungen zu den ehelichen Pflichten und von diesen dann zu den Hausfrauenpflichten nur ein Katzensprung.
Aber auch hier können wir einige Grundsätze aufstellen:
"Der Grad des Vergnügens steht in einem umgekehrt-proportionalen Verhältnis zu der Dauer der Partnerschaft."
Daraus folgt:
"Je länger die Partnerschaft andauert, desto mehr wird das Vergnügen zur Pflicht."
Und schlussendlich:
Geht der Unterschied zwischen Vergnügen und Pflicht gegen Null, lässt sich auch hier wieder der dritte Hauptsatz der Hausfrauendynamik anwenden.
"Je höher der Aufwand an Zeit und Energie, um so niedriger die Bereitschaft diesen Aufwand zu leisten."
Soweit also meine Überlegungen zu diesem Thema.
Für mich habe ich folgenden Schluss daraus gezogen:
Ich bleibe Junggeselle.
Zwar bleiben die Hausfrauenpflichten an mir alleine hängen, aber ich kann mich vor den ehelichen drücken.
Und das ist es mir wert.
Ganz klar.
10 Kommentare:
Looooooooooooooooool - das hast du ja alles fein säuberlich aufgedröselt. Du hast ja Recht - zum Glück überwiegen bei manchen trotz lang anhaltender Ehe oder Partnerschaft die Vergnügungen über den Pflichten.
Liebe Grüße, Flocke
Hmmm muss ich mal nachdenken, so ganz so unrecht hast du heute wohl ausnahmsweise mal nicht
@Flocke:
Ja, stimmt. Aber bei welchen Paaren?
Schwäne, Raben und Papageien vielleicht...
Bei uns Menschen wirds da schon erheblich schwieriger.
@Shoushou:
Was soll das denn heissen?
Ausnahmsweise???
Hör mal, ich bin zwar jung an Jahren, dafür aber alt an Weisheit und deshalb habe ich grundsätzlich NIEMALS unrecht...
Naja - ich kenn so das ein oder andere Paar. Zum Beispiel den GG und mich. Aber wir sind nich die einzigen. Naja - sind auch "erst" knapp 10 Jahre verheiratet und 5 jahre länger zusammen. Wer weiß was noch kommt *zwinker*
Gruß, Flocke
will auch Junggesellen wieder..seufz
@Flocke:
Meiner Erfahrunf nach kommt es immer noch viel schlimmer, als man eh schon erwartet hat. :-P
@Stumpfi:
Ähm...und was hast du dann mit denen vor...?
*misstrauisch guckst*
*lach* sehr unterhaltsam erklärt :-)
ich gehöre auch zu den spassvögeln (statt pflichtvögeln) *g*
@Bluhnah:
Zu DEN Spaßvögeln oder zu DENEN DIE spaßvögeln?
Das ist nämlich ein Unterschied.
äääähm, also wenn man/frau nicht verheiratet ist, kann mans nicht pflichtvögeln nennen oder? :-)))
@Bluhnah:
Ach...kann man nicht???
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