Glückszahl

(Calamitas tua nomine Buckaroo est)


"Du solltest mal auf Achten achten." sagte eine Stimme (aus dem Himmel) vor ein paar Tagen.

"Warum denn?" fragte ich verwundert.

"Es ist deine Glückszahl. Die Acht wird dir ab jetzt Glück bringen."

"Aha..." sagte ich und war ein wenig skeptisch.

"Glückszahl..." dachte ich "So was aber auch. Ich fresse einen Besen, wenn ich auch nur einen Funken Glück habe."

Denn das Glück und ich verhalten uns so wie zwei gleiche Magnetpole. Wir stoßen einander ab. Wo ich bin, da kann das Glück nicht sein. Und umgekehrt.

Ich kleckere beim Essen, verliere mein Geld, wenn ich was kaufe ist es kaputt und wenn ich es umtauschen will, finde ich den Kassenbon nicht mehr.

Ich warf einen ungeduldigen Blick auf die Uhr.

22:22 Uhr.

"Hm...komisch...2+2+2+2=8." dachte ich "Aber das will ja nichts heißen. Das ist Zufall und diese Stimme aus dem Himmel macht mich schon ganz irre."

In der Nacht träumte ich, ich würde unendlich lange über ein Möbiusband kriechen.

Schweißgebadet erwachte ich.

Puhhh...was für ein Traum.

Dann fiel mir ein, dass ein Möbiusband so ähnlich aussieht wie eine 8 und das mathematische Zeichen für "unendlich" ist ebenfalls eine liegende 8.

"Zufälle." sagte ich "Alles nur Zufälle. Ich habe beim einschlafen an diese Achten gedacht. Kein Wunder wenn man so was träumt."

Beim Bettmachen fand ich unter dem Kopfkissen ein Buch wieder, welches ich kürzlich angefangen, dann aber unters Kissen geschoben und vergessen hatte.

"Die acht Sphären der Zukunft".

Ich ließ mir nichts anmerken. Doch so langsam wurde ich nachdenklich.

Um mich abzulenken sortierte ich meine DVDs. Der erste Film der mir in die Finger fiel war "8 MM".

Mit einem nedflanderischen Aufschrei ließ ich die DVD fallen.

Wo blieb denn jetzt das angekündigte Glück?

Vielleicht lag bereits ein Brief von der Lottofee im Briefkasten, weil ich 8 Millionen Euro gewonnen hätte.

Fehlanzeige.

Als ich den Briefkasten öffnete flatterte mir lediglich ein Möbelprospekt entgegen und segelte dann in sanften Achten zu Boden.

Gut, dann mit Gewalt.

Offensichtlich hatte ich noch nicht genug Achten entdeckt. Also machte ich mich auf die Suche.

Sagte nicht meine Mutter früher immer zu mir: Gib ACHT, wenn du über die Strasse gehst??

Und…wenn ich meine Daumen nicht mitrechne, habe ich insgesamt 8 Finger.

Und als ich (rein zufällig) 56 durch 7 dividierte kam...8 heraus.

"Na?" fragte die Stimme vorhin wie aus heiterem Himmel "Hast du ein paar Achten entdeckt?"

"Ununterbrochen." antwortete ich "Ich stolpere geradezu drüber. Aber Glück hatte ich noch keins. Wann stolpere ich denn DARÜBER?"

"Ach ja..." lachte die Stimme "Du glaubst auch jeden Blödsinn."

Und sie ließ mich stehen wie einen Deppen.

Also war es wieder nix mit dem Glück.

Aufseufzend setzte ich mich auf meine 8 Buchstaben um diesen Eintrag zu tippen.

Und es ist mir piepegal, dass ich genau 8 Minuten gebraucht habe, um ihn zu schreiben.